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Autopilot AUS!

Autopilot AUS!

 

Es ist schon eine feine Sache, wenn die Technik uns mühsames Rechnen und ermüdendes Kontrollieren abnimmt, wir nicht mehr ständig komplizierte Instrumente im Auge behalten müssen.

Passieren jedoch unerwartete Ereignisse, ist wieder der Menschenverstand gefragt, schnelle Reaktionen, die nicht nur mit den grauen Zellen sondern vor allem intuitiv getroffen werden. in solchen Momenten versagt jede autonome Maschine. Nur bis zu diesem Augenblick ist uns die Technik überlegen.

 

Ein Autopilot kann dafür sorgen, dass das Flugzeug auf Kurs bleibt. Er korrigiert ständig und sekündlich, berechnet den Wind und alle äußeren Einflüsse, hält zudem die Flughöhe konstant. Ein Flugkapitän ist aber immer noch und trotzdem notwendig, er wird gebraucht für die Entscheidungen, die nur eine Menschenseele treffen kann.

 

In der Zeit vor Covid19 haben wir uns fast alle im Autopilotenmodus bewegt und uns immer auf der gleichen Flughöhe bewegt. Es ist nichts passiert, was unser Eingreifen erforderlich gemacht hätte. Jetzt erleben wir aber auf einmal unerwartete Widrigkeiten, mit denen der Autopilot überfordert ist. Wir mussten ihn abschalten und das Ruder selbst in die Hand nehmen. Jetzt zeigt sich, was wir gelernt haben in unserer Pilotenausbildung – nämlich unserer Kindheit. Was haben wir an Tools erhalten, bevor wir unser Leben in die Hände bekamen? Wie vorbereitet stiegen wir ins Cockpit? Haben wir bei den Notfallübungen aufgepasst? Hast du deinen Eltern oder Großeltern zugehört, wenn sie von ihren Erfahrungen aus ihrer Kindheit und Jugendzeit erzählten? Hast du dir angeschaut, was die erfolgreichen Lebenspiloten richtig machten? Oder hast du dir die Bruchpiloten genauer angeschaut, was sie falsch gemacht haben? Jeder Pilot hat hunderte und tausende Stunden im Simulator verbracht, bevor er in ein echtes Flugzeug stieg. Er hat sämtliche Krisen, sämtliche Szenarien durchgespielt und erlebt.

 

Jetzt wo der Autopilot aus ist, die Luft sich stark bewegt, an deinem Lebensschiff gerüttelt wird, wie fühlst du dich als Pilot? Unsicher? Ängstlich? Überrascht? Stell dir vor, du wärst Passagier in dem Flugzeug, dessen Pilot genau das fühlt. Du hättest keinerlei Vertrauen in seine Entscheidungen oder? Was muss ein Pilot ausstrahlen, wenn du dich sicher fühlen möchtest, auch in schwierigen Momenten, bei Turbolenzen und im Gewitter?

Richtig – Ruhe, Stärke, Erfahrung, Zuversicht, glaubend an seine Fähigkeiten, erinnernd an das Gelernte, Übersicht. Das alles sind Fähigkeiten und Eigenschaften, mit denen wir zumindest die Hoffnung an eine glückliche Landung nicht aufgeben würden.

Wie gehst du nun also mit deiner Situation um? Was bist du für ein Pilot? Kann deine Familie sich an dir festhalten? Will sie das? Oder suchen sie schon nach dem Rettungsschirm unterm Sitz und wollen abspringen? Ärgerst du dich, dass der Autopilot zu dämlich ist, einfach weiter zu fliegen oder bist du stolz darauf, dass du in der jetzigen Lage die Rettung bist, das es ein Glück ist, dass DU der Pilot dieser Maschine in genau dieser Situation bist?

 

Jetzt ist es Zeit, Pilot zu sein, triff Entscheidungen nach deinem besten Wissen und Gewissen, erinnere dich an das, was du gelernt hast und tue einfach so, als würdest du wieder im Simulator sitzen. Es kann nichts passieren, wenn du dich auf deine Stärken besinnst. Du bist besser, als jeder Autopilot dieser Welt.

 

Ein Autopilot bringt uns weiter in die Richtung, die wir ihm vorgaben, er schenkt uns Zeit, uns auszuruhen, damit wir in brenzligen Momenten hellwach sein können.

 

Sei mutig und glaube an dich, wie ein guter Pilot. Schimpfe nicht über die schwierigen Bedingungen sondern zeige, dass sie genau für dich gemacht sind und du für sie. Du bist die Richtige/der Richtige in diesem Moment. 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Gitti (Freitag, 17 April 2020 11:49)

    Danke lieber Daniel für Deinen wunderbaren Wegweiser.
    Es hilft ungemein starke Mitmenschen an seiner Seite zu haben .Ich wünsche Dir und uns ganz viel Kraft weiterhin ein starker Pilot zu sein. Danke das ich Dich als Wegweiser habe und weiterhin viel Kraft. Herzliche Grüße Gitti.